Liebe Mitlesenden
Liebe Mitdiskutanten,
> DMOZ ist nicht die "Gelben Seiten"
> kein Suchmaschinenbetreiberkiosk
> DMOZ ist ein P.r.o.j.e.k.t.
Trotzdem
brechen immer wieder Menschen, mit Forderungen und Beiträgen Globaldiskussionen vom Zaun, um Anderen ihre persönlichen und geschäftlichen Ziele aufzubürden.
Vorwürfe, einzelne Editoren missbrauchten ihre Rechte, sind sehr ernst und kommen auch deutlich an.
Wenn diese Vorwürfe aber im Einklang mit Forderungen nach Eintragung der eigenen Seite, auch in Verbindung damit andere Seiten auszutragen, geäussert werden, rutscht jede Diskussion ab in die Scheinheiligkeit. Vorausgesetzt, Diejenigen würden sich auch auf der Straße so anstandslos benehmen, wir würden wir uns vielleicht schweigend umdrehen. Hier können wir dies nicht.
Was tut das OPD, was macht DMOZ ?
Zugegeben, Google hat das Verzeichnis einmal zum Aufbau seines Datenbestandes genutzt. Für Google war es bequem und nützlich, steht der Dump doch frei zur Verfügung. Für das ODP und seine Editoren war es eine schöne Bestätigung unserer Arbeit und eine zusätzliche Motivation, einen profunden Beitrag "für" die Internet Community zu leisten.
Niemand hat dies vorausgesehen oder zielgerichtet betrieben. ODP und Google sind auch nicht miteinander verschmolzen. Beide Seiten verfolgen unterschiedliche Ziele und differenzierte Wege. Bei Google geht es um Schnelligkeit und Relevanz einer immer weiter ausgebauten Suchtechnologie.
Im ODP geht es um die Erschließung von Themen, die das Internet zur Verfügung stellt, frei von Werbung und Verkauf, konzentriert auf Inhalte und Nutzen für den Betrachter.
Menschen verfolgen individuelle Ziele, darunter auch solche, die dem Projekt direkt schaden, oder es schädigen können.
Leider hat das ODP deshalb Sicherungsmaßnahmen nötig, die es sich eigentlich nicht wünscht und mit der Kernkompetenz eines Editors im Grunde auch nur wenig zu tun haben. Breite Zugänglichkeit und Ausbau des Internets als Verkaufsinstrument hat auch das ODP überrollt. Entsprechend steigen Versuche und Vorwürfe des Mißbrauchs.
So werden Editoren und ihre Arbeit auf "No-gos" für das Projekt überprüft.
Um Editierrechte zu erhalten, müssen sich alte Hasen genauso wie neue Editoren um eine Kategorie bewerben, Gründe darlegen, Arbeitsproben hinterlassen und Beziehungen offenlegen. Intern und extern steht ein Fraud - Tool für Mißbrauchsmeldungen und Falldokumentation zur Verfügung. Es gibt nur einen dafür zu gelassenen Kreis, der nach dem Transparenzprinzip arbeitet und anhand der Zielkriterien des ODP entscheidet.
Darunter fällt auch, in Zweifelsfällen eine Kategorie eben nicht neu zu besetzen. Die Gründe mögen im Editor oder den Einarbeitungskapazitäten (nicht genügend Mentoren für die Einarbeitung) liegen oder in einem geplanten nächsten Entwicklungsschritt (Auflösung und Verschmelzung der Kategorie).
"Die Macht des DMOZ" als Floskel wird der Zielsetzung des ODP aber nicht gerecht.
Macht hat etwas mit zielgerichteter Konzentration auf eine oder wenige Personen zu tun. Genau das Gegenteil führte zur Gründung des Projekts, als man erkannte, dass Yahoo! als damalig führender Suchkatalog- und Suchmaschinenbetreiber Informationsansprüchen der wachsenden Internet Community nicht nachkam. Weit vor Google Ads und anderen Technologien, die Suchergebnisse beeinflussen, wurde die Idee für einen Katalog geboren, in dem sich Themen nach ihrem tatsächlichen Nutzen und ihrer Relevanz aus dem Blickwinkel des Betrachters abbilden. Von dieser Idee wird das Projekt getragen. Für die Macht fehlt es deshalb am Machtanspruch
Dieses Thema hat auch sehr ernste Seiten.
Es gibt Bereiche in dieser Welt, in der Editoren für Ihre Tätigkeit wenigstens staatlich reglementiert, behindert und dienstlich überwacht werden. Darunter werden auch Fälle berichtet, in denen die freie Editorentätigkeit mit teilweise mehrmonatigem Freiheitsentzug geahndet wurde, weil in diesen Ländern keine oder nur sehr eingeschränkte Bürgerrechte gelten. Ich glaube hier für Alle sprechen zu können, es macht uns betroffen und wir denken an diese Miteditoren nicht nur als Kollegen.
Machtdiskussionen werden uns immer wieder aufgebürdet.
Die Gründe sind vielfältig. Mal ist es der Frust, seinen Willen und seine Erwartungshaltung nicht durchzusetzen. Häufig stehen dahinter Spekulationen. Manchmal aber auch leicht lösbare Mißverständnisse.
Aber
mal stehen dahinter auch sehr profunde Gründe, die in konkreten Beobachtungen und Benennungen von Mißbrauch und Willkür des Projektes liegen.
In einem solchen Fall ist es deshalb angebracht, das
Fraud - Tool zu benutzen, um eine lückenlose Aufklärung zu starten.